Tiefbaumaßnahmen stehen selten im Einklang mit der Natur und den bestehenden baulichen Gegebenheiten. Oft müssen große Anstrengungen erbracht werden, um Rohrleitungen oder Kabelleitungen unter viel befahrenen Straßen, großen Wasserwegen, Gebäudekomplexen oder anderen Einrichtungen, deren eigene Arbeitsabläufe durch Baumaßnahmen nicht gestört werden dürfen (z. B. Flughäfen, Naturschutzgebiete oder ähnliches) verlegen zu können.
Anders ist dies bei der gesteuerten horizontalen Bohrtechnik, auch Horizontal-Directional-Drilling (HDD) genannt, wie sie von PFAFFINGER-BEERMANN aus Passau (Raum Bayern) durchgeführt wird. Mit modernsten Bohranlagen sind umweltschonende und wirtschaftliche Bohrungen bis zu einer Verlegelänge von 1.500m (bei einem Rohraußendurchmesser von bis zu 1.200mm) möglich.
Mit Hilfe dieser Horizontalbohrtechnik / Horizontalspülbohrungen können Rohre und Leitungssysteme grabenlos unterirdisch verlegt werden. Die Steuerung der Bohrsysteme erlaubt es, zum Beispiel dem Kurvenverlauf einer Straße zu folgen oder kreuzende Leitungen zu unterlaufen.
Das gesteuerte Horizontalbohrverfahren erlaubt im Kabelleitungsbau und Rohrleitungsbau grabenlose und umweltschonende Längsverlegungen. Mit Bohranlagen von 65–2.500 kN Zug und Schubkraft wird in allen Bodenklassen unter Einsatz einer Bohrsuspension eine Pilotbohrung mittels Ortungssystem zielgenau aufgefahren und durch einen Aufweitkopf (Backreamer) in einem oder mehreren Vorgängen aufgeweitet.
In dem dabei hergestellten und von der Bentonitsuspension gestützten Bohrkanal wird beim Rückzug des Bohrgestänges eine Rohrleitung aus Kunststoff (PE-HD, PE-X, PP, etc.), Gusseisen oder Stahl eingezogen.

















